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Bismillah, das ist der Anbeginn alles Guten
Seite (12-14):

Fünftens: Seit ein, zwei Jahren bin ich durch viele Zeichen und Erfahrungen zu der sicheren Überzeugung gelangt, dass es mir nicht erlaubt ist, Eigentum von Leuten, besonders aber Geschenke von den Reichen oder von Beamten anzunehmen. Manche von ihnen machen mich krank? bedrücken, belasten mich; ich darf sie nicht zu mir nehmen. Manche von ihnen verändern sich zu meinem Schaden. Das aber heißt, dass es in der Tat einen innerlichen Befehl (emir) gibt, anderer Leute Eigentum nicht anzunehmen, ein Verbot sie anzunehmen. Darüber hinaus habe ich eine solche Scheu vor Menschen, dass ich nicht jeden jederzeit empfangen kann. Geschenke von Leuten anzunehmen macht es notwendig, auf ihre Launen Rücksicht zu nehmen und sie dabei doch zu einer Zeit zu empfangen, in der ich es nicht wünsche? und auch das ist mir nicht angenehm. Des Weiteren ist es mir weit angenehmer, zwar ein Stückchen trockenes Brot zu essen und hundertmal geflickte Kleidung zu tragen, mich dafür aber vor Kriecherei und Sklaverei zu bewahren. Von einem anderen die feinste Baklava zu essen und die kostbarsten Kleider zu tragen und dabei dazu gezwungen zu sein, ihre Launen zu berücksichtigen, ist mir zuwider.

Sechstens: Der wichtigste Grund zur Selbstgenügsamkeit ist, dass Ibn-i Hacer, der zuverlässigste unserer Schule (medhheb) sagt: »Etwas anzunehmen, dass dir gegeben wurde, in der Absicht es einem Reinen und Gerechten (salih) zu geben, wenn du doch nicht rein bist, ist verboten (haram).«

So verkaufen denn die Menschen unserer Zeit ein kleines Geschenk in ihrer Habsucht und Gier zu einem hohen Preis. Sie stellen sich vor, dass ein armseliger, sündiger Mensch wie ich, ein Gerechter oder ein Heiliger sei und geben ihm dann ein Stück Brot. Hielte ich mich selbst, was Gott verhüten möge, für gerecht, so wäre das ein Zeichen von Stolz und ein Hinweis auf das Fehlen jeder Gerechtigkeit. Wenn ich aber weiß, dass ich nicht zu den Gerechten zähle, dann ist es mir auch nicht erlaubt, derartige Güter anzunehmen. Des Weiteren heißt es, wenn jemand Spenden (sadaqa) und Geschenke für Dinge annimmt, die er mit Blick auf das Jenseits getan hat, dass er schon in dieser Welt die unvergänglichen Früchte des Jenseits in einer Weise verzehrt, die sie wieder vergänglich macht.

»Der Beständige ist der, der bleibt und besteht.«

Said Nursi


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